Mit der Novelle der europäischen Energieeffizienzrichtlinie1 (Energy Efficiency Directive – EED) hat Brüssel neue Verpflichtungen rund um die verbrauchsabhängige Abrechnung eingeführt, die in Deutschland mit der neuen Heizkostenverordnung ab 01.12.2021 in Kraft getreten sind.
Übergeordnetes Ziel ist, den Energieverbrauch in der EU bis 2030 um 32,5 Prozent gegenüber dem 2007 prognostizierten Verbrauch zu senken. Dies soll unter anderem durch eine monatliche Verbrauchstransparenz erreicht werden. Hierzu erhalten Verbraucher, deren Einheiten fernauslesbar sind, eine monatliche Verbrauchsmitteilung über den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser in kWh in ihrer Wohnung. Der Verbrauch ist mit einem Durchschnittsverbrauch zu vergleichen.
Warum liefert der Gesamtenergieverbrauch keine brauchbaren Vergleichswerte für den Nutzenergieverbrauch in Wohnungen?
Das typische deutsche Mehrfamilienhaus hat die Energieeffizienzklasse D.
Die Abbildung (Grafik: Mehrfamilienhaus) zeigt das durchschnittliche Mehrfamilienhaus in Deutschland. Beim Energiekennwert handelt es sich um den Energiebedarf pro Wohnung mit Einbeziehung der Verluste für Erzeugung, Bereitstellung und Verteilung.
Die Daten basieren auf den jährlichen Gesamtenergieverbräuchen der Gebäude und die Verluste bei der Erzeugung, Speicherung und Verteilung der Energie sind somit enthalten.
Bisher liegen nur wenige Daten zum durchschnittlichen Verbrauch an Nutzenergie in den Wohnungen für bestimmte Regionen vor. Energieverbrauchsausweise und auch die jährlichen Heizkostenabrechnungen orientieren sich stets am jährlichen Verbrauch der Gebäude bzw. daran, welche Energiemenge Qzu (Grafik: Energiemenge) eingespeist wurde.
Qzu = eingespeiste Energiemenge
QNutz = Nutzenergie für Verbraucher
Den Verbrauchern steht jedoch nur die nach den Verlusten übrig gebliebene Nutzenergie für Heizung und Warmwasser zur Verfügung.
Diese wird anhand der Mess- und Erfassungsgeräte in den Wohnungen ermittelt und in den monatlichen Verbrauchsmitteilungen dargestellt.
Wie hoch ist der monatliche Nutzenergieverbrauch für eine durchschnittliche Wohnung in München?
Um den Verbrauchern im Stadtgebiet München einen Überblick zu den durchschnittlichen monatlichen Wohnungs-Verbräuchen geben zu können, analysiert ifena die Verbräuche von mehr als 200 Wohneinheiten und stellt den durchschnittlichen monatlichen Verbrauch hier zur Verfügung. Die analysierten Gebäude haben durchschnittliche Wohnungsgrößen von 68 m2 und im Durchschnitt den energetischen Zustand D. Die Messung der Verbräuche erfolgt in den Wohnungen, ohne Berücksichtigung der Verluste im Gebäude für Energieerzeugung, Bereithaltung und Verteilung.
Verbraucher in München können ihren monatlichen Wärmeenergieverbrauch in kWh mit dem hier angegeben durchschnittlichen Energieverbrauch vergleichen. Die Daten werden monatlich aktualisiert.